Menschen wie Martin braucht es

„Durch die Straßen auf und nieder, leuchten die Laternen wieder……“
An diesem Wochenende sind sie wieder auf den Straßen unterwegs: Die Laternenzüge zu Ehren des Heiligen Martin. Bunte Laternen leuchten mit Kinderaugen um die Wette; die meisten Laternen- oder Martinslieder sind mir gut bekannt.
Bekannt ist vielen auch die Legende von der Begegnung des römischen Soldaten Martin mit dem Bettler am Stadttor von Amiens in Frankreich. Martin sieht die Not des Armen, hält an und teilt, entgegen allen gesellschaftlichen Konventionen dieser Zeit, seinen Soldatenmantel. Martin wird Christ und lebt ganz in der Nachfolge Jesu. Er ist bei den Menschen, sieht ihre Nöte und handelt. Als er später Bischof wird, kann er sich noch wirksamer für die Menschen einsetzen.
St. Martin, einfach eine schöne Geschichte und die Martinszüge ein nettes Event für die Kinder, als Appetitanreger für die Adventszeit?
Ich sage: Nein! Unsere Zeit braucht Menschen wie Martin. Menschen, die mit offenen Augen durch die Welt gehen. Menschen, die die Sorgen und Nöte um sie herum sehen – nicht wegsehen – Menschen, die handeln.
Wenn wir alle das Leben miteinander teilen, dort wo wir leben und arbeiten, bringen wir Licht in die Dunkelheiten unserer Tage, so wie die Laternen der Kinder. Das muss nicht der Mantel sein, auch ein Lächeln, ein freundliches Wort, das Angebot zur Hilfe.
Ich nehme den Ohrwurm vom Martinslied mit in die kommende Woche und mit ihm den Vorsatz, meine Augen offen zu halten und wie St. Martin auf die Menschen zu achten, die an meinen Wegen auf Hilfe warten.
Pia Biehl, www.spurensuche.info, In: Pfarrbriefservice.de